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DIE BAUBRANCHE STEHT VOR EINEM WEITEREN STARKEN JAHR

„Die Nachfrage nach Wohnimmobilien, gerade in den Ballungszentren, ist ungebrochen“, stellte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, fest. „Der zusätzliche Neubau reicht derzeit vielerorts immer noch nicht aus, um dem Zuzug in die Städte gerecht zu werden.“ Zudem hielten die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die steigenden Einkommen die Investitionsneigung hoch.

Für dieses Jahr werde ein Branchenwachstum von 3,3 Prozent herauskommen – ein halber Prozentpunkt mehr als im Frühjahr angenommen. Die Prognose für 2018 liege bei 2,6 Prozent Umsatzplus. „Um die anstehenden Bauaufgaben zu lösen, werden wir auch im kommenden Jahr weiter Personal einstellen“, kündigte Schneider auf dem Deutschen Bauwirtschaftstag in Berlin an. Viele Unternehmen hätten aber schon heute mit einem Engpass zu kämpfen.

Die Bundesvereinigung repräsentiert knapp 385.000 Betriebe mit mehr als 3,2 Millionen Beschäftigten. Schneider forderte die künftige Bundesregierung auf, die Sozialbeiträge dauerhaft auf 40 Prozent zu begrenzen. „Ich weiß, dass Sozialpolitiker nervös werden, wenn bei den Sozialversicherungen wie im Moment 60 Milliarden Euro Rücklagen entstanden sind. Das weckt unmittelbar Begehrlichkeiten. Das darf es aber nicht.“

EZB-Zinspolitik fördert Bauboom

Das Bauhauptgewerbe, das etwa den Bau von Häusern, Gebäuden, Straßen und Leitungen umfasst, profitiert seit längerem vom Immobilienboom. 2016 war der Umsatz bereits das sechste Jahr in Folge gestiegen. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet die Branche den höchsten Umsatz seit 20 Jahren. Dennoch gehen Ökonomen davon aus, dass in vielen deutschen Städten noch über Jahre dringend benötigte neue Wohnungen fehlen werden.

Das hat auch politische Hintergründe: Denn die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank macht Kredite billig und viele Finanzanlagen unattraktiv. Weil es sich kaum noch lohnt, Sparkonten anzulegen, investieren viele Menschen lieber in „Betongold“. Das führt einerseits zu Engpässen in der Bauindustrie und bei den Baubehörden – aber auch beim verfügbaren Bauland in den Städten. Zudem steigen die Baukosten.

Datum: 11.12.2017; Quelle: n-tv.de, jug/dpa

LANGZEITSTUDIE BESTÄTIGT ANTI-SCHIMMEL-WIRKUNG VON SILIKATPRODUKTEN IM INNENRAUM

Silikatische Innenfarben und -putze bleiben aufgrund ihres langfristig hohen pH-Wertes dauerhaft schimmelfrei – das bestätigt jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung. Das Mykon-Institut (Universität Innsbruck) hat in einer Langzeitstudie verschiedene Farben und einen Putz auf ihre Anfälligkeit für Schimmelbefall analysiert.

Klassische Kalkanstriche schützen durch ihre Alkalität die Wände vor Schimmelbefall. Das wussten schon unsere Vorfahren, die ihre Wände früher regelmäßig gekalkt ha­ben – aber sie schützen eben nur für eine vergleichsweise kurze Zeit. Denn der hohe pH-Wert (oberhalb von 11) in Kalkanstrichen sinkt durch die immer und überall statt­findende Karbonatisierung relativ rasch unter das für die Wirkung notwendige Niveau. Anders ist es bei Silikatprodukten. „Im Innenraum bleibt das alkalische Salz an der Wandoberfläche bestehen und wirkt daher lange gegen Schimmelpilze – solange kein Flüssigwasser im Spiel ist. Den Nachweis dafür haben wir jetzt schwarz auf weiß“, erklärt Dr. Werner Duttlinger, Leiter der Analytik, Prüf- und Verarbeitungstechnik der Sto AG (Stühlingen).

Hoher pH-Wert bleibt

Das Mykon-Labor der Uni Innsbruck hatte in einer Langzeitstudie verschiedene Innen­farben und einen Innenputz untersucht. Die Testflächen wurden über einen Zeitraum von 17 Monaten mit Pilzsporen bebrütet und in regelmäßigen Abständen hinsichtlich Bewuchs und pH-Wert bewertet. Untersucht wurden:

    • eine Dispersionssilikatfarbe nach DIN EN 13300
    • eine mit Bioziden speziell gegen Schimmelpilze ausgerüstete Dispersionsfarbe nach DIN EN 13300
    • eine Nullprobe (eine Dispersionsfarbe ohne Topfkonservierungsmittel) nach DIN EN 13300
    • einen Dispersionssilikatputz nach DIN EN 15824 sowie
    • eine hochgefüllte, strukturierbare Dispersionssilikatfarbe nach DIN EN 13300.

Für die Langzeituntersuchung wurden die Farben und der Putz auf neutrale Glasplätt­chen aufgestrichen und mit Pilzsporen beimpft. Während der Untersuchungszeit be­standen optimale Wachstumsbedingungen für die Sporen, so dass nach insgesamt fast eineinhalb Jahren Bewuchsdruck Ergebnisse vorlagen, die als repräsentativ gelten. Wie erwartet zeigt die Nullprobe sehr starken Bewuchs, wohingegen die Dispersionssilikat­produkte durchweg wenig bis fast keinen Bewuchs aufwiesen.

Der Blick durch das Mikroskop nach 13 Monaten Versuchszeit zeigt den Unterschied: Links die silikatische Fläche – nahezu frei von Befall, rechts die stark befallene Nullprobe, die ein dichtes Hyphengeflecht aufweist. (beide Bilder vergrößern)

Mit einem „sehr gut“ bewerteten die Experten den Dispersionssilikatputz, dicht gefolgt von der hochgefüllten Dispersionssilikatfarbe. Die Dispersionssilikatfarbe schnitt mit „gut“ ab, vergleichbar mit der mit Bioziden ausgerüsteten Dispersionsfarbe. Mit einem klaren „ungenügend“ wurde die Nullprobe bewertet.

Dass die gefüllten Farben und der Putz besser abschnitten, liegt am größeren „pH-Wert-Potenzial“ aufgrund der größeren Schichtdicke des Materials. Auf den Farb- und Putzoberflächen der Innensilikatprodukte wurde auch nach 17 Monaten Feuchtlage­rung noch ein pH-Wert größer 11 gemessen. Die beiden Dispersionsfarben weisen er­wartungsgemäß einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert auf. Dieses Ergebnis prä­destiniert Silikatprodukte für eine erfolgreiche Schimmelpilzprävention im Innenraum ohne die sonst üblichen bioziden Wirkstoffe.

Quelle: http://www.baulinks.de/innenausbau/baumaterial/farben.htm